Landschaft und Klima

von | Aug 27, 2007 | Klimawandel, Landschafts-/Stadtplanung | 0 Kommentare

grasDas Magazin „Garten + Landschaft“ widmete sich im August 2007 dem Thema Landschaft und Klima. Als Landschaftsplaner komme ich da natürlich nur schwer drum herum, dieses Thema aufzugreifen und eine Serie dazu zu beginnen. Die Berufsgruppe der Landschaftsplaner ist durch den möglichen Klimawandel in Zukunft besonders gefragt. Vom „möglichen Klimawandel“ schreibe ich deswegen, weil es bei der Herausforderung für Landschaftsplaner schon jetzt darum geht dafür vorzusorgen, wie sich die Veränderungen in Zukunft auf die Landschaft, die Städte, Erholungsräume und dgl. auswirken. Egal, ob heute Prognosen dann tatsächlich eintreten oder nicht. In Regionalentwicklungsplänen werden Strategien erarbeitet, wie sich ganze Regionen in Zukunft entwickeln könnten und werden. Eine veränderte Artenzusammensetzung, ansteigende Wiederkehrfrequenzen für heftiger werdende Extremereignisse, sowie zunehmende Erholungsbedürfnisse aufgrund von Klimastress müssen in diesen Plänen berücksichtigt werden. Eine Korrektur erst bei einem tatsächlichen Eintreten der Veränderungen wird kaum möglich sein, denn der Druck auf die Landschaft ist schon heute sehr groß. Rückzugsräume sowohl für Pflanzen und Tiere als auch für Menschen müssen definiert und konsequent geschützt werden. Die Alpen gelten als Frühwarnsystem für die Auswirkungen des Klimawandels, wie bereits in mehreren Studien erwähnt wird [1] [2]. Bereits heute sind die Konsequenzen in manchen Extremlagen sichtbar.

Der Klimawandel in unseren breiten wird häufig sogar als willkommene Änderung der Artenzusammensetzung bezeichnet. „Etwas Italien in Österreich ist doch gar nicht schlecht!“ so die naiv vereinfachte Meinung. Die Wissenschaftlerin Helga Kromp-Kolb vom Institut für Meteorolgie der Universität für Bodenkultur Wien hat darauf erst kürzlich eine sehr klare Antwort gegeben: „Es ist naiv anzunehmen, dass wir nur in Richtung Mittelmeer blicken müssen, um zu sehen, was uns in Zukunft erwartet. Griechenland habe beispielsweise ganz andere Böden als Österreich, daher würden wir auch bei ähnlichem Klima keine griechische Vegetation bekommen.“ Die Autorin Petra Mahrenholz spricht in Garten + Landschaft auch klar aus, dass es für die Planung in Zukunft unumgänglich ist, künftige regionale Klimaänderungen in dei Planung einfließen zu lassen. Dazu ist es auch erforderlich den Klimawandel in übergeordneten Gesetzen und fachplanungen zu verankern. Der Aspekt „künftiger Klimawandel“ könnte demnach etwa wie eine Umweltverträglichkeitsprüfung überprüft werden.

Die Planer sind gefragt und solange es keine gesetzlichen Vorgaben gibt umso mehr durch ihre Kreativität. Gleichzeitig müssen die möglichen Folgen des Klimawandels in der Ausbildung der Planer einen zentralen Platz einnehmen, sodass deren Einbeziehung in Zukunft zum Standardplanungsinstrument wird.

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