Klimawandel und Zeit

von | Sep 11, 2007 | Klimawandel | 0 Kommentare

Gründe über den Klimawandel zu schreiben gibt es ja genug. Mindestens genausoviele, wie es Gründe für den Klimawandel selbst gibt. Zeit war bisher für mich darunter. Nach einem interessanten Artikel von Karlheinz Geißler auf Focus Online mit dem Titel „Der Takt zerstört das Klima“ ist dieser Zusammenhang allerdings durchaus eine Erwähnung wert. Laut Geißler hat sich der Mensch mit dem immer dominanter werdenden Diktat der Uhr auf unser Leben auch immer weiter von einem natürlichen Leben entfernt. Wir leben nicht mehr mit dem Rhythmus der natürlichen Uhr sondern nach dem Takt von Stunden, Minuten und Sekunden (im Sport sogar 1/1000). Darin liegt auch ein Grund Natur und natürliche Prozesse nicht mehr zu verstehen.

Naturvölker, die ihren Lebensrhythmus noch immer nach den Vorgaben von Sonne, Licht, Jahreszeiten, … gestalten werden von uns nicht selten als „nicht zivilisiert“ (im Gegensatz zu unzivilisiert, denn das sind ja wieder wir!) bezeichnet. Sie orientieren sich an dem, was ihnen die Natur gibt und ermöglicht. In einem Kommentar zu oben genanntem Artikel beschwert sich eineR darüber, dass (Zitat) Klugscheißer (Zitat Ende) immer alles, was (Zitat) der Mensch kreiert apriori als „unnatuerlich“ oder als gegen die Natur gerichtet abgestempelt (Zitat Ende) wird, wo der Mensch doch (Zitat) nur das tun kann, was ihm die Natur ermöglicht (Zitat). Ich denke, dass dem ein grundlegender Gedankenfehler unterliegt. Der Mensch nutze lange Zeit natürliche Grundlagen, um künstliche Dinge zu schaffen. Mit der Zeit ist die Entwicklung aber so weit gegangen, dass künstliche Dinge durch diese künstlichen Rohstoffe selbst hergestellt werden können. Gewisse Prozesse würden in der Natur nie stattfinden. Erst durch Menschen provozierte Konstellationen führen zu katastrophalen Handlungen wie dem Abwurf einer Atombombe mit all seinen schrecklichen Konsequenzen.

In Projekten wie Biosphäre 2 haben Menschen versucht ein künstliches, sich selbst erhaltendes Ökosystem zu schaffen. Es ist gescheitert, weil Menschen nicht miteinander konnten. Einerseits die Geldgeber (Multimillionäre und wissenschaftliche Institute), andererseits die Testpersonen untereinander. Die soziale, kulturelle und technische Komponente „Mensch“ und der von ihm geschaffene Faktor Zeit sind also mit dem Klimawandel unzertrennbar verbunden. Die Natur zeigt uns die Auswirkungen dieser Verbindung.

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