Blog-Karneval Praktisches Wissen: Wer weiß was?

von | Okt 2, 2007 | Nachhaltigkeit, Permakultur | 7 Kommentare

blog_karneval_praktisches_wissen Reto hat auf seinem Blog nachaltigBeobachtet zu einem Blog-Karneval aufgerufen. Das Thema: Praktisches Wissen: Wer weiß was? Ein Heimspiel quasi für mich, da ich ja gerade in der Anfangsphase für ein Projekt bin, das mich am Ende zu einem selbstversorgten, energieautarken Leben führen soll. Der Blog-Karneval von Reto steht quasi als Schlusspunkt einer Serie zum Thema Praktisches Wissen, die als Ganzes durchaus lesenswert und praktisch anwendbar ist. Praktisches Wissen ist dafür gewissermaßen eine Grundvoraussetzung. Doch welches habe ich bereits und wie komme ich zu neuem? Das soll nun in einigen Punkten beantwortet werden.

Bloggen: erscheint vielleicht im ersten Moment nicht als praktisches Wissen, denn bloggen an sich ist ja einfach nur ein Tagebuch schreiben (Blog = Web Log = Netz Tagebuch). Ich beziehe mich aber auf das, was dahinter steckt und möchte in diesem Zusammenhang auch das Aufsetzen der Blog-Software auf einem Server nennen, ein Wissen und Können, das ich mir autodidaktisch beigebracht habe. Zu einem praktischen Wissen wurde es, als ich selbst zu schreiben begann und damit mein eigenes WordPress (eine der unter GNU-Lizenz als Open Source verfügbaren Blog-Software-Systeme) aufsetzte und gestaltete.

Permakultur Design: Als Ausgangspunkt zum Permakultur Designer machen viele eine spezielle Ausbildung, z.B. bei Keimblatt Ökodorf oder bei der Permakultur Akademie oder auch als Fernkurs. Das praktische Wissen dazu muss man sich dann aber erst erarbeiten und dazu gehört neben der Theorie viel Kreativität, Ruhe, Beobachtungsgabe und vor allem ein Denken in Zusammenhängen und Zeit. Ich habe in meinem Dachgarten in diesem Sommer damit begonnen und als ersten Schritt einfach einmal den kleinen Rasen (etwa 12m²) nicht mehr geschnitten. Der Effekt war schon nach kurzer Zeit beeindruckend, wenngleich auch ganz logisch. Das Gras wuchs am Rande in die Höhe und in der Mitte, wo wir mit den Kleinen Ball spielten oder unsere Decke ausbreiteten, blieb es niedrig. Der Boden war dort auch schon verdichtet. Ein Schneiden war nicht mehr nötig. Zusätzlich schützt das hohe Gras die in manchen Bereichen schon angelegten Beete vor dem herannahenden Ball. Die für uns zum Spiel nutzbare Fläche wurde um nichts kleiner. Im Herbst werde ich nun damit beginnen auch die produktive Fläche zu vergrößern. Dazu habe ich mir das Buch „The Edible Container Garden“ von Michael Guerra besorgt, in dem Schritt für Schritt Tipps gegeben werden, wie man auch die kleinsten Flächen produktiv nutzen kann. Das praktische Wissen dazu kommt dann wieder durch Beobachtung und learning by doing. Kein Buchautor kennt die Bedingungen in unserem Dachgarten. Es wird also nötig sein, die Tipps durch lokale Beobachtungen zu erweitern.

Dachgarten Pflanzen vermehren: Der Herbst ist die beste Jahreszeit, um Pflanzen für das nächste Jahr zu sammeln. Einerseits bleiben aus dem eigenen Garten einige Früchte, die wohl nicht mehr gegessen werden (Tomaten, Erbsen, …). Ich lasse diese einfach in den Kübeln, in denen die Pflanzen gewachsen sind, liegen. Die alten Pflanzen schneide ich ab. Dazu kappe ich die Hauptwurzel möglichst weit unten, ohne jedoch den ganzen Wurzelstock auszugraben (die restlichen Wurzeln stellen sozusagen den natürlichen Eintrag im Topf dar). Das Ganze bedecke ich mit Kompost, den ich vom Mistplatz hier in Wien gratis bekomme. Damit spare ich mir den Komposter im eigenen Dachgarten und kann den Platz anderweitig produktiv nutzen.

Schuhe selber machen: Das kann ich zwar noch nicht als eigenes Praktisches Wissen hier angeben. Doch im Frühjahr 2008 werde ich dazu einen Kurs besuchen. Näheres dazu findet ihr im Artikel Schuhe selbstgemacht hier auf landscaping.at.

4 Beispiele aus der fast täglichen Praxis. Wie komme ich nun zu meinem Praktischen Wissen?

Als wohl größte Quelle benutze ich das Internet. Blogs, wie Retos nachhaltigBeobachtet oder permaculture in brittany von Stuart und Gabrielle, dienen sowohl als direkte Quelle, als auch als Ausgangspunkt für eine weitere Suche. Foren sind ebenfalls nahezu unerschöpfliche Quellen, denn es gibt kaum Probleme oder Fragen, die nicht bereits irgendjemand beantwortet hat. Eine weitere gute Website ist www.wer-weiss-was.de ein Expertennetzwerk zum Austausch von Wissen auf Gegenseitigkeit. Die Suche im www endet dann aber doch oft wieder mit einem Buch, wie oben erwähntes von Michael Guerra (The Edible Container Garden). Es liest sich doch immer noch ruhiger und gelassener in passender Umgebung analog in einem Buch oder einem Magazin wie lebensART von der Umweltberatung oder Permaculture Activist. Bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. gibt es viele Publikationen auch kostenlos ins Haus geliefert.

So und nun noch zur letzten Frage: Wie gebe ich mein Wissen weiter?

Da ist zu aller erst einmal mein eigener Blog. Weiters. Im Zuge des zu Beginn genannten Projekts zum selbstversorgten, energieautarken Leben trifft sich die Gruppe regelmäßig zum Austausch von Wissen und zu dessen praktischer Anwendung sowie Erweiterung und Verbesserung. Auf einer eigenen Website soll dieses in Zukunft auch öffentlich zugänglich sein.

Tja, soviel zu meinem praktischen Wissen. Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse des Blog-Karnevals. Erste Zwischenergebnisse hat Reto bereits veröffentlicht. Weitere werden folgen.

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7 Kommentare

  1. Reto

    Das erwähnte Projekt würde mich dann schon noch etwas genauer interessieren … und danke für den Beitrag!

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  2. roland

    [@ reto] Naja, es ist zu früh um darüber zu berichten. es gibt bereits viele Ideen dazu, diese müssen nun bald einmal niedergeschrieben werden und dann werden sie hoffentlich auch irgendwo öffentlich sein und können so auch diskutiert werden.

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  3. Remo

    Auch ich nutze besonders den Herbst, um meine Pflanzen für das nächste Jahr vorzubereiten. Auch mich interessiert das erwähnte Projekt, ich hoffe, es wird noch mehr darüber berichtet!

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  4. Reto

    @Remo: ihr scheint ziemlich viele bei der-garten.eu zu sein, schreibt ihr doch quer durch die Nachhaltigkeits-Blogs Kommentare, aber immer unter anderem Namen …

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  5. roland

    [@remo] deine Vorbereitungen der Pflanzen für das kommende Jahr würde ja wiederrum mich interessieren. Zum „Projekt“ (klingt ja schon fast geheimnisvoll) wird es bestimmt in naher Zukunft einiges auf dieser Seite geben, soviel kann ich ganz unverbindlich hier schon kundtun

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  6. Kathrin

    Hi.. also ich finde dein Projekt klingt super interessant. Bin schon gespannt wann die ersten Beiträge kommen die mir weiterhelfen werden. Deine Infos könntest du auch aus dem Netz könntest du z.B. auch aus anderen Online Ratgebern beziehen. Ich lese z.B. gerne Artikel von Experto. Ist ähnlich aufgebaut wie das von dir bereits genutzte Portal wer-weiss-was. Du kannst hier auch Experten zu einem Thema direkt anfragen und hast vielleicht so eher einen optimalen Ansprechpartner, als wenn du noch stundenlange Recherche betreibst. Nur mal als Idee…

    Bin gespannt.

    Grüße,
    K.

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  7. roland

    @ Kathrin … Danke für den Tipp. Werde mir die Seite gleich einmal ansehen. Zum „Projekt“ muss ich dich leider auch noch vertrösten. Es ist im Entstehe, aber die Mühlen malen langsam. Ich habegehofft am Klimacamp in Deutschland Anfang Juli mit ein paar Leuten einen Workshop machen zu können, aber das Camp hat sich im Streit aufgelöst und damit ist wieder alles anders. Wäre natürlich interessant zu wissen, was dein spezielles Interesse daran ist und warum dir meine Beiträge weiterhelfen sollten. Vielleicht kann dein Input auch mir helfen :-)

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