Eigentlich würde ich diesen Artikel ja gerne „Mobility-Card für Österreich“ nennen, aber dazu reicht es noch nicht. Auch „General-Abo für Österreich“ (nach Schweizer Vorbild) kann ich trotz Ankündigung von den ÖBB nicht schreiben. Stattdessen gibt es nun auch Mobility, das Schweizer Vorzeige CarSharing-Modell in Österreich und zwar in Form einer Beteiligung beim größten (weil auch einzigen, kommerziellen) CarSharing-Anbieter in Österreich: Die Denzel AG ist ein Joint Venture mit Mobility eingegangen und damit heißt CarSharing in Österreich nun eben DENZEL Mobility CarSharing GmbH. In der Schweiz klingt die strategische Entscheidung (Zitat Wolfgang Denzel AG, laut eigener Website) etwas anders: „Mobility CarSharing expands to Austria“ (www.mobility.ch) Klingt selbstbewusster und wohl auch korrekter, denn Denzel hat seinen CarSharing-Zweig wieder aus der Firma ausgegleidert, zu 50% an Mobility verkauft (wenn ich das als betriebswirtschaftlicher Laie nicht falsch interpretiere).
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Wie auch immer, dass Mobility nun auch in Österreich aktiv wird, tut dem Markt sicher gut. Schade ist natürlich, dass die beiden anderen Themen Mobility-Card und General-Abo nicht realsisierbar scheinen.
Das General-Abo ist bisher zu teuer. Es wurden €2.400,- kolportiert (DerStandard vom 27.12.2007), was wieder bei einem Vergleich mit der Schweiz (ca. €1.800,- und öffentlicher Verkehr wird dort nicht wie ein belächeltes Stiefkind behandelt) doch ein wenig anmaßend ist. Außerdem konnten lange nicht alle Verkehrsverbunde zu einer Kooperation bewegt werden (was wohl auch ein österreichisches Spezifikum ist).
Die Mobility-Card steht ebenfalls nicht vor der Realisierung. Bereits 2006 hat der VCÖ in einer umfassenden Studie auf die Vorteile der Karte verwiesen und auch gezeigt, was dafür in Österreich nötig wäre. Doch außer Absichtserklärungen hat es bisher nichts Konkretes gegeben. Wieder scheint die große Schwierigkeit bei den Verkehrsverbunden zu liegen. Regional gibt es bereits sehr gut funktionierende Kooperationen (z.B. Verkehrsverbund Ost-Region, VOR). Doch diese Beispiele wollen scheinbar nicht Schule machen. Das Denken über Grenzen hinaus ist in manchen Regionen einfach noch nicht Teil eines langfristigen Konzeptes.
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