Gestern wurde die Messe Bauen & Energie in Wien eröffnet. Über 500 Aussteller der Bau- und Baunebenbranche sowie zahlreiche Beratungsunternehmen stellen an 4 Tagen ihre Produkte aus. Die Messe trägt in diesem Jahr den Untertitel Klimaschutzmesse unsd so präsentieren sich an allen Ecken und Enden Solaranlagenanbieter, Pelletsheizungsproduzenten und Kachelöfen in den heimeligsten Varianten.
In seiner Eröffnungsrede ließ Messepräsident Johannes Jungreithmair aufhorchen. Er kündigte an, dass die Messe in den nächsten Jahren verstärkt zu einer Umweltmesse werden soll und Wien damit auch zu einem attraktiven Standort für Firmen aus der Umwelt-Branche werden soll. Angesichts solcher Ankündigungen konnte auch die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien Brigitte Jank nicht umhin zu demonstrieren, wie sie ihren Beitrag zum Klimaschutz leistet. Frei nach dem Motto der von ihr zitierten Wissenschaftlerin Helga Kromp-Kolb von der Universität für Bodenkultur („Jeder kann etwas tun und sei es nur eine Kleinigkeit!“) verkündigte sie, dass sie seit einiger Zeit ihr Haus nicht mehr hell erleuchtet hat und Geräte, die sie nicht verwendet (wie bspw. Computer) abschaltet.
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So beginnt, wer im Klimaschutz groß herauskommen will im Kleinen. Die Messe zeigt denn auch, dass Klimaschutz nicht unbedingt nur die Geldbörsel belastet. Neben jeder Menge Förderungen und Anreizen für Bauherren und Renovierer, stecken hinter der Fassade beinharte ökonomische Überlegungen. Umweltminister Joseph Pröll ruft dies seinen Parteikollegen und Wählern in seiner Rede auch mit dem Rückhalt der Aussteller der Messe zu und zwar ganze 3 Mal. Endlich ist Klimaschutz nicht mehr nur etwas, das die Armen Melkkühe der Nation viel Geld kostet, sondern bringt uns das Allerheiligste, was unser kapitalistisches Herz begehrt (Nein, das ist keine Kuh!!)
Und ökonomische Argumente werden schlussendlich auch das sein, was Gesellschaft und Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit bewegen wird. Aber lieber aus den falschen Motiven das richtige tun, als gar nicht …
@reto … „…als gar nicht…“ … ja. Wir laufen nur derzeit Gefahr, dass das Wenige was ein jeder schon tut auch als ausreichend gefeiert wird. Ich wünsch mir immer, dass es ein Anfang ist für weiteres Handeln. Als erstes Bewusst-Werden sind derartige Schritte sicher sehr gut. Da das Thema so schnell auch wieder nicht vom Tisch sein wird, ist zu hoffen, dass weitere Schritte folgen.