Bei diesen beiden Worten denkt man nun vielleicht gleich wieder an LOHAS, LOVOS und wie sie alle heißen. … Schublade zu … neue Schublade auf …. Es geht diesmal um etwas ganz anderes.
Es war lange Zeit ruhig auf landscaping.at und die Gründe dafür sind vielfältig. Da war das Semesterende, in das man auch als Mitarbeiter auf einer Universität irgendwie eingebunden ist, Projektanträge, der beginnende Sommer und der Drang endlich wieder raus aus der Stadt zu kommen, das Gärtnern (selbst wenn mein Flecken grün nur 12 m2 groß ist) und eben …. „Nachhaltigkeit und Lebenstil“, der Aufhänger für einen neuen Lehrgang, der diese Woche nun endlich so richtig in die Gänge gekommen ist. Worum geht es dabei: Das Ausbildungsinstitut (ABI) bietet jedes Jahr einen Lehrgang zur Ausbildung als ErwchsenentrainerIn an. Die theoretische und praktische Ausbildung wird immer an ein Thema gebunden. Das Thema dieses Jahrgangs ist „Nachhaltigkeit und Lebensstil“. Aufgelegt für mich würde man meinen und das habe ich auch so gesehen, womit in der nun abgeschlossenen Entscheidungsphase von mehreren Monaten wohl selten die Überlegung überhand nahm, hier nicht teilzunehmen. Die erste Sommerwochen, an deren Ende ich nun beinahe stehe, steht unter dem Motto Gruppenbildung und Persönlichkeitserfahrung. Zwei Dinge, die dem Thema Nachhaltige Entwicklung und Lebensführung, Lebensstil wohl schon sehr nahe kommen.
Aber Stop, ich muss noch einen Schritt zurückgehen. Wir befinden uns ja in Jahr 3 der UN Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung„. Man hat schon lange erkannt, dass ein Schlüssel für die nachhaltige Entwicklung in der Bildung liegt. Das mag nun für einige von uns nicht gerade ein AHA-Erlebnis sein. Wenn man sich der gesamten Tragweite dieses „neuen Bewußtseins“ aber einmal klar wird, dann kann man sagen, dass damit auch erkannt wurde, dass Nachhhaltige Entwicklung heute noch gar kein Fundament hat. Wenn man jetzt den Samen in Menschen sät, dann wird die Frucht erst reifen und so die Ernte wohl noch etwas auf sich warten müssen. Im Klartext heißt das, dass man erst die Basis für eine nachhaltige Entwicklung schaffen muss bevor man gemeinsame Schritte in diese Richtung gehen kann.
Im Wort „gemeinsam“ sind wir denn auch wieder zurück beim Lehrgang für „Nachhaltigkeit und Lebensstil“. Dieser wird mich nun die nächsten 2 Jahre begleiten … oder besser gesagt, ich werde ihn begleiten … oder noch besser, wir werden wohl ein Stück gemeinsam gehen. 2 Jahre lang schritte im Rahmen der Dekade für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung machen.
Diese Wochen ist geprägt von vielen interessanten Menschen, von Bedürfnissen, deren Befriedigung und der Analyse, wie man dorthin kommt. Von inneren Stimmen und Gegenspielern, deren man sich bewußt werden muss um ihren Input in einer Entscheidung nicht zu verdrängen, ihre Bedeutung nicht zu unterschätzen, ihre Auswirkung auf andere Stimmen nicht zu vernachlässigen. Von Meditation und der Omnipräsenz der Kirche und ihren Jüngern – das ABI ist leider in einen katholischen Kontext eingebettet und damit auch die Seminarorte. Und selbst wenn die Seminarleitung mich in der Entscheidungsphase schon beruhigen konnte, dass dieser Kontext nicht bestimmend sein wird, so ist der Viertelstündliche Klang der Kirchenglocke, das auf Leiden und Polarisierung aufgebaute Gottesbild und die Ehrfurcht sowie das Beten für Vergebung und Erlösung doch rahmengebend und für mich begrenzend.
Von Gruppendynamik und den Blick auf das Ich und seine eigenen Handlungen, Gefühle und Anteile am großen Ganzen. Vom Spüren und wahrgenommen werden durch Menschen so unterschiedlicher Herkunft, Geschichte und Zielvorstellungen. Von Wießbegierde, Ehrgeiz und Ohnmacht ob der Komplexität des Themas.
Zwei Jahre, die wohl auch ihre Spuren auf landscaping.at hinterlassen werden, sei es durch die Inhalte oder auch durch Menschen, die gemeinsam mit mir am Inhalt und der Gestaltung dieses Weblogs arbeiten.
0 Kommentare