Ich kann nicht rechnen!? Zumindest wenn ich mir die Nachrichten der letzten Zeit durchlese, bekomme ich immer mehr den Eindruck.
Warum? Der November 2008 war der Monat der großen Nachrichten, zumindest was die Finanzkrise betrifft. In Österreich fiel dieser Monat gerade auch in die Zeit der Koalitionsgespräche für eine neue Regierung und galt deswegen auch als „etwas führungslos“. Das öffnete Tür und Tor für große Entscheidungen. Österreich bieten den Banken 100 Mrd. Euro zu deren Rettung an …. ob der Betrag nun genau stimmt, ist eigentlich egal. es war mir nicht einmal der Mühe wert das noch einmal zu recherchieren. Es ist ein Betrag der in keinem Verhältnis zu irgendetwas steht. Natürlich werden jetzt viele sagen, dass das Geld ja nicht den Banken zugute kommt, sondern den Kreditnehmern …. blablabla.
Ich lese also weiter in den Zeitungen und erfahre, dass österreichische Banken keinen Bedarf für Hilfe haben, denn sie haben ja wie immer alles ganz anders gemacht und können der Krise trotzen wie ein Eisberg (uuups, sind die nicht auch gerade am schmelzen?). Das sollte sich sehr rasch ändern. Un nun langte man großzügig zu.
Eine Bank verwundert mich ganz besonders: Raiffeisen will Kapital von rund 2 Mrd. Euro aufnehmen (so heißt das in der Bankensprache. Ich würd das auch gern einmal irgendwo deponieren … bin auch ganz bescheiden und begnügne mich mit einem zehtausendstel davon :-).
Trotz aller Bemühungen zur Beschwichtigung zieht die Krise auch hier größere Kreise. Schon bald wundert sich natürlich keiner mehr darüber. Der „ORF geht Pleite“
wird getitelt, einen Bank nach der anderen wird „aufgefangen“ und viele AnlegerInnen fühlen sich von ihren Beratern hinters Licht geführt. Aus den versprochenen sagenhaften Gewinnen wirds nun wohl doch nix. Ganz im Gegenteil werden daraus teils fatale Verluste. Dabei sah vor wenigen Monaten alles noch so gut aus. 1+1=2,3+1=3,6+1=5,8 und schon bald habe ich doppelt und dreifach soviel, wie vorher und habe keinen Finger dafür gerührt.
Nun ja, netter Versuch. Nun gehts den guten und gutgläubigen Anlegern so wie beim „Mensch ärgere dich nicht“. Das Ziel schien so nahe und nun muss ich wieder zurück an den Staat. Neidisch blickt man auf diejenigen, die knapp vor dem Ziel stehen und schwört Rache. Mit der nächsten Sechs steigt man ins gleiche Spiel wieder ein.
Die Raiffeisen hat ihre Sechs schon gewürfelt und will nun den ORF übernehmen. Damit sind auch die Berichte über die heile Bankenwelt für die Zukunft gesichert und beim nächsten Mal heißt es dann gar
1+1=3
Willkommen zurück im Spiel!
Warum der Staat das geld nicht gleich direkt in seine Unternehmen steckt, das würde ich mir gerne von den Experten erklären lassen.
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