Die Eröffnung der Biofach 2009 steht direkt bevor. Bereits gestern wurde auf das weitere Wachstum der Messe hingewiesen. Einerseits gibt es mehr Aussteller, andererseits auch eine Erweiterung des Messeportfolios: Nach „Müsli“ (der Ursprung der Messe, die heuer ihr 20stes Jubiläum feiert war eine kleine Messe zum Thema Müsli), Kosmetik (Vivaness) und Wein werden heuer auch Vertreter der Bekleidungsindustrie präsentieren und das Thema Fair Trade ist prominent vertreten.

Hier nun also ein erster Bericht von dieser Eröffnung auch gleich live:

Katherine DiMatteo (Präsidentin von IFOAM):
Biofach ist eine Erfolgsgeschichte verbunden mit dem Erfolg der Organischen Produktion. Die Finanzkrise ist die Chance für weiteres Wachstum. Die Lösung ist darin zu suchen, denn die Prinzipien, die liegen im „organischen System“. Endloses Wachstum ist nicht natürlich, genauso wenig wie Gier und Geiz.

Ulrich Maly (Oberbürgermeister Nürnberg):
Interessante Frage: „War Bio ein Luxus, den wir uns in guten Zeiten geleistet haben?“ Die Antworten kenn wir frühestens in einigen Monaten. Die Krise ist zurückzuführen auf Prinzipien, die den Grundsätzen der „Biobranche“ diamentral entgegenstehen. Folglich muss es in der Branche auch nicht zu einschneidenden Veränderungen kommen. Selbst wenn es zu einem Rückgang.
Nürnberg nutz die Biofach auch für strategische Entscheidungen. Nürnberg fasste noch gestern den Beschluss: Nürnberg wird gentechnikfreie Zone! Und Nürnberg nutzt auch die Möglichkeiten der öffentlichen Beschaffung. Bsp.: Steigerung der biologischen Ernährung in Schulen, Verhinderung von Plastikbechern auf Messen und Veranstaltungen, Nachhaltigkeitsbericht für die Stadt (erstmals 2009).

Die „Eltern“ der Biofach werden gefeiert: Hagen Sunder, Jürgen Ries, Hubert …
Bereits 1990 waren die Naturkostläden eine die am stärksten vertretene Gruppe der Branche. Es war daher naheliegende, dass diese Branche als erstes eine „eigene“ Messe bekam. „Die Natur hat recht!“ ist die Nachricht der Gründerväter (es sind tatsächlich 3 Väter). „Der Flügelschlag der Biofach soll einen Orkan der Nachhaltigkeit auslösen“

EU-Kommissarin Mariann Fischer Boel:
Ein Ziel für die Zukunft muss die Harmonisierung der Regulierungen für Produkte sein. Es ist aber nicht die richtige Zeit für einen neuen Aktionsplan. Der bestehende muss erst ausreichend beobachtet werden. Es wird auch ein neues europäisches Logo für Organic Products geben. Ein Logowettbewerb dafür wird in wenigen Wochen ausgeschrieben.
Das Haus für die biologische Produktion ist gebaut their explanation. Es liegt an uns es wohnlich zu gestalten und weiter zu entwickeln.

Eva Kjer Hansen  (Dänische Landwirtschaftsministerin):
Deutschland/Nürnberg ist der richtige Ort für diese Messe. Dänemark war vor 20 Jahren auf dem Markt für biologische Produkte nicht wirklich sichtbar. Heute ist Dänemark der größte Markt für Bioprodukte (rund 6%). Die Nachfrage nach Produkten ist derart groß, dass heute etwa 50% der Produkte importiert werden müssen. Faktoren für diese Erfolgsgeschichte: Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privaten Sektor. Dänisches Biosiegel ist dadurch 96% der Bevölkerung bekannt. Verbunden damit ist auch eine ausgezeichnete Glaubwürdigkeit. Die Produkte haben auch weitgehend in die Küche großer und kleiner Restaurants Einzugs erhalten.
Produkte in diesem Sektor waren nicht von den großen Krisen der Lebensmittelbranche beeinflusst. Die Biobranche muss auch weiterentwicklet werden, denn in letzter Zeit wurde die Gesamtökobilanz vernachlässigt werden. Das führt zu Beeinträchtigung der Glaubwürdigkeit. Es ist in diesem Sinne auch eine weitere Europäische Integration nötig. Nur so können Produkte auch im grenzüberschreitenden Warenhandel ökologisch deklariert werden.
Auszüge aus dem dänischer Wortschatz: ökologisch wurde 1974 erstmals in dänisch erwähnt. jüngstes Wort im dänischen Wortschatz: BioBaby.

Soweit also die ersten Kommentare und Eindrücke und es wird auch im weiteren Verlauf des Tages sowie morgen noch einiges an Informationen geben, bevor dann am Freitag abend das Bloggertreffen stattfindet.